Kabarett

AnnPhie Fritz

AnnPhie Fritz kommt vom Theater. Schon an der Schauspielschule interessiert sie sich vor allem für die lustigen Rollen, stellt aber schnell fest, dass es davon gar nicht so viele für Frauen gibt. Nach ihrer Abschlussarbeit mit dem Titel „SPRACHE. MACHT. SCHUBLADEN. Warum Männer lustiger sind als Frauen“ (Spoiler: Sind sie nicht) schreibt sie sich ihre Rollen also einfach selbst und beginnt, eigene Stücke auf die Bühne zu bringen. Diese sind stets feministisch, sehr witzig und chronisch unterfinanziert. 2014 gründet sie „Einhorn Produktionen“, einen „Verein zur Förderung von Feminismus und Diversität auf der Bühne.“ Produktionen mit und von AnnPhie Fritz gewinnen unter anderem Preise beim Newcomer-Wettbewerb im Wiener Theater Drachengasse, beim Hörspiel-Wettbewerb „Track 5“ des österreichischen Radiosenders Ö1 oder beim Freisprungfestival Mecklenburg-Vorpommern. Als Comedian und Kabarettistin ist sie seit 2022 unterwegs, ihr erstes Solo-Programm „SHANTI SCHATZI“ feiert im November 2024 Premiere in Wien. 2025 inszeniert sie für die Freilichtspiele Schwäbisch Hall eine Stückentwicklung mit dem Jugendclub. AnnPhie Fritz ist weder sonderlich optimistisch noch spirituell, glaubt aber ganz fest daran, dass queer-feministische Comedy die Welt retten kann. Ihr Seelentier ist der Semmelknödel.

„Was für eine provokante Aufführung, was für eine grandiose Idee, was für eine mutige Umsetzung.“ Haller Tagblatt

„Ein satirisch sehr kurzweiliges, sympathisch versponnenes und souverän präsentiertes Solo – mit einem geradezu unfassbaren Überraschungseffekt nach der Pause. Worum es sich bei dieser Novität auf einer Kabarettbühne handelt, wird selbstverständlich nicht verraten.“ ORF

„Ein pfiffig pointierter Streifzug durch das von Catcallern, Yoga-Nazis und allerlei anderen alltäglichen Demütigungen gezeichnete Leben einer sympathisch verkorksten Schauspielerin.“ Falter

„Mit intellektuellem Tiefgang.“ Die Presse

AnnPhie Fritz’ Debüt-Programm ist eine Yoga-Stunde der etwas anderen Art. Eigentlich will AnnPhie nur ihre erste Stunde als ganzheitlicher Life-Coach möglichst reibungslos und einfühlsam über die Bühne bringen. Aber irgend etwas lenkt sie immer ab … Etwas muss noch erklärt, gerechtfertigt oder schnell fertig gemacht werden. Damit sie dann aber wirklich, also so richtig im Moment sein und das Publikum souverän in die ultimative Entspannung führen kann. Wenn sie nur nicht immer so müde wäre. Wo kommt die nur her, diese Müdigkeit? AnnPhie meditiert so hart, sie entspannt sich so fest – wie, bitteschön, kann man da noch müde sein!?

Also begibt sich AnnPhie auf die Suche nach dem Ursprung dieser ominösen Erschöpfung. Dabei stolpert sie über Themen wie Selbstoptimierung, soziale Ängste, geplatzte Träume, hinterfragt falschen Nationalstolz, aufgezwungene Rollenbilder und politische Ansprüche und stößt auf einen ganzen Haufen Widersprüche, die nicht nur ihre eigenen Grenzen völlig aufweichen, sondern auch die der Realität verschwimmen lassen.

AnnPhie piekst die Gesellschaft aus der Perspektive der weißen, queer-feministischen, veganen, Yoga praktizierenden Millenial-Snowflake, die sie nun einmal ist. Aber auch alte, heterosexuelle Männer bestätigen: Dieses Programm ist sehr lustig. Denn AnnPhie Fritz’ erstes Solo-Kabarett-Programm ist ein temporeicher Trip, eine Gedankensprungreise, ein Ein-Frauen-Theater mit viel Körpereinsatz – (irr)witzig, klug und auch ein bisschen böse. Gekonnt springt sie zwischen Szenarien, schlüpft in unterschiedliche Rollen, nimmt das Publikum mit auf die Suche nach einer besseren Welt und weiß dabei immer wieder zu überraschen. Besonders nach der Pause.